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Tegaru ohne Anklage in Internierungslagern festgehalten, misshandelt und erpresst

Bereits im Juni 2021 berichtete HRW von Massenverhaftungen der Tegaru in Äthiopien. Diese Menschen haben keine Verbrechen begangen und werden unrechtmässig festgehalten. Unter den Gefangenen befinden sich schwangere Frauen, Kinder und ältere Menschen.

Neuste Berichte schildern die missliche Lage von Tegaru in Gefangenschaft. In Äthiopien werden seit Monaten Menschen, die von Tigray abstammen ohne Anklage festgenommen und in Internierungslagern im ganzen Land festgehalten.


AlJazeera hat mir Betroffenen Kontakt aufgenommen und ihre Erkenntnisse in folgendem Bericht zusammengefasst: Ethiopian officials accused of extorting Tigrayan detainees. Darin wird beschrieben, wie Gefängniswächter die Familien erpressen und exorbitante Summen fordern, damit die Gefangenen Zugang zu Wasser und Duschen haben oder gar freigelassen werden können. Des Weiteren erzählt ein Befragter, dass er in einer Halle mit Platz für 150 Personen, mit 500-600 Tegaru gefangen gehalten wurde. Jene Gefangenen, die nicht bezahlen konnten, sollen keinen Zugang zu sauberem Wasser bekommen haben. Eine Frau berichtet von ihrem 17-jährigen Sohn, der in Gefangenschaft weilt und nicht freigelassen wird, solange sie den Betrag von 1'200 US Dollar nicht aufbringen kann. Das jährliche Einkommen in Äthiopien liegt bei durchschnittlich 1'000 US Dollar.


AlJazeera hat das Justizministerium in Äthiopien kontaktiert und ein Beamter gab kund, dass Fälle solcher Bestechungsversuche und Korruption bekannt seien, jedoch sei dies kein systematisches Vorgehen.


Das Statement von Laetitia Bader (Human Rights Watch) an AlJazeera lautet wie folgt:

"Die Sicherheitskräfte der Regierung haben seit Beginn des Konflikts in der äthiopischen Hauptstadt und anderen Regionen Tegaru aus allen Bevölkerungsschichten und Altersgruppen aus ethnischen Gründen verhaftet und verschwinden lassen. Tausende befinden sich seit Monaten in Haft . . . Die Freilassungen scheinen ebenso willkürlich zu sein wie die Verhaftungen, und viele Gefangene kommen nie vor Gericht oder erhalten die Möglichkeit, sich zu verteidigen."

Auch Flüchtlinge, die von Saudi Arabien nach Äthiopien deportiert wurden, sollen aufgrund ihrer Ethnie misshandelt und durch Äthiopische Regierungsmitarbeitende direkt nach der Landung in Konzentrationslager mitgenommen worden sein. Nach schweren Misshandlungen in Saudi Arabien folgen Folter und Erpressung in Äthiopien (HRW: Ethiopia: Returned Tigrayans Detained, Abused). Familienmitglieder der Gefangenen erhalten kaum Informationen über den Aufenthaltsort und wissen oftmals nicht, wo sich diese befinden.


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