Neue Untersuchungen von AlJazeera berichten von einem Massenmord an Tegaru durch eritreische Streitkräfte und die Afar Miliz im Dezember 2021. Mindestens 278 Menschen wurden umgebracht.
"Desta Gebreananya erinnert sich daran, wie sie am 24. Dezember 2021 Hunderte von Leichen auf der Straße sah - junge Männer, Kinder und sogar schwangere Frauen - nur wenige Tage nach der Razzia äthiopischer Verbündeter in ihrem Heimatort Abala in der Region Afar." - Aljazeera
Die Stadt Abala grenzt direkt an die Region Tigray, weshalb viele Menschen mit tigrinischer Abstammung da lebten.
Fünfzehn Überlebende schilderten, wie die eritreischen Streitkräfte und Afar Miliz bei dem fünftägigen Massaker im Dezember 2021 von Haus zu Haus gingen und nach Menschen suchten, die aus Tigray stammen. Bei den Hausuntersuchungen sollen Frauen und Mädchen vergewaltigt worden sein.
Eine Frau berichtet von ihrem Mann, der an einem Nachmittag zusammen mit 11 Nachbarn erschossen wurde. Unter ihnen sollen vier Jungen unter fünf Jahren gewesen sein.
Weitere Zeugenaussagen erzählen von der Ermordung von Memher Tekeste, einem 51-jährigen Lehrer und 16 Personen in seinem Verwandschaftskreis, die am 21. Dezember 2021 getötet wurden. Aljazeera berichtet von weiteren ähnlichen Tötungen die klar auf Tegaru abzielten.
Zeugen legten Al Jazeera eine Liste von 278 bestätigten Toten vor. Zudem sollen hunderte Tegaru gewaltsam in Lastwagen verladen und in Richtung Gefangenenlager in Semera, der Hauptstadt von Afar gebracht worden sein.
Seit der Verfolgung von Tegaru in Abala sind mindestens 7000 Menschen in die Tigray Region geflüchtet. Darunter 26 Mädchen, die von sexuellen Übergriffen berichteten.
Aktivist, Seifeselassie Gebremeskel hat ein Video vom regionalen Newssender Dimtsi Weyane hochgeladen, in dem Betroffene von dem Angriff auf Tegaru in der Stadt Abala berichten (Tweet/Video). Die Rede ist nicht nur von eritreischen Soldaten und der Afar Miliz, sondern auch von der Amhara Miliz. Aus drei Richtungen sollen die Soldaten eingefallen und auf Tegaru losgegangen sein. Der letzte Zeuge erzählt zudem, dass die ermordeten Menschen nicht beerdigt werden durften.
Hier geht's zum Bericht von Aljazeera: Ethnische Säuberung": Äthiopische Verbündete für Massaker in Abala verantwortlich
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