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Massenarrest von Tegaru in Äthiopien veranlasst Mitarbeitende der Ethiopian Airlines zur Flucht

Am 31. Januar 2022 veröffentlicht CNN einen Bericht, der von zwei Mitarbeitenden der Ethiopian Airlines handelt, die aufgrund von Massenarresten und Diskriminierung - versteckt in einem Flugzeug (Airbus A350) - aus dem Land fliehen mussten.

Ethiopian Airlines

Im November 2021 hat die Regierung laut CNN Bericht aufgrund der anhaltenden Kämpfe mit Truppen aus Tigray den Ausnahmezustand verhängt und einen Massenarrest von Tegaru angefordert. Menschenrechtsorganisationen wie HRW und Amnesty stellten diese ethnisch motivierten Festnahmen bereits im Juni 2021 fest und baten um die Freilassung (Berichte: HRW / Amnesty).


Der CNN Bericht erzählt von den beiden 25 jährigen, Tegaru Yohannes* und Gebremeskel*, die bei der Ethiopian Airlines als Bodentechniker angestellt waren. Sie fühlten sich in ihrer Sicherheit bedroht und fassten den Entschluss, sich in einem Flugzeug zu verstecken und das Land zu verlassen. So kam es, dass sich die beiden am 4. Dezember wenige Stunden vor Abflug in der Kälte zwischen dem Gepäck der Kabinenbesatzung versteckten.

"Wir sind das Risiko eingegangen. Wir sind . . . wir hatten keine Wahl, wir hatten keine Wahl, wir konnten nicht in Addis Abeba leben, wir wurden wie Terroristen behandelt." - Yohannes

Yohannes berichtet von vier Verwandten, die getötet wurden. Seine Verlobte ist zusammen mit seiner schwangeren Schwester in der Region Afar festgenommen worden. Den aktuellen Stand kennt er nicht.


Sprecherin der Äthiopischen Regierung, Billene Seyoum hat auf Anfrage von CNN darauf hingewiesen, dass der Ausnahmezustand am 26. Januar 2022 aufgehoben wurde. Zudem soll dieser Notstand nicht ausgerufen worden sein, um eine Gruppe von Menschen aufgrund ihrer Identität zu verfolgen.


Nach 36 Stunden, in denen sich Yohannes und Gebremeskel versteckt hielten, landete das Flugzeug in Belgien. Sie hatten Angst und fürchteten, wieder umkehren zu müssen, doch den beiden wurde Asyl gewährt und sie können bis auf Weiteres in Sicherheit bleiben, heisst es im Bericht. Obwohl Gebremeskel keine Festnahme oder Diskriminierung durch die Äthiopische Regierung fürchten muss, ist es eine traurige Geschichte. Seine Familie ist weit weg, die Eltern leben in einem Flüchtlingslager im Sudan und ohne Geld oder Arbeit in Belgien ist das Leben nicht einfach erzählt er CNN. Obwohl er jetzt eine Unterkunft hat, verbrachte er die ersten beiden Nächte nach der Asylgewährung schlafend auf einem Bahnhof.


Viele Tegaru sollen laut Bericht aufgrund ihrer Ethnie bei der Ausreise zurückgewiesen worden sein und konnten das Land nicht verlassen. Es gibt weitere Fälle in denen das Flugpersonal mit der Ethiopian Airlines ins Ausland geflohen ist.

*Die richtigen Namen der beiden wurden anonym gehalten



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